Züchtertagung des LVSI am 15.02.2020 in Thiendorf

Am 15.02.20 fand die diesjährige Tagung der Züchter des LVSI in Thiendorf statt.

Zur Tagesordnung standen folgende Themen:

  • Begrüßung der anwesenden Teilnehmer
  • Bericht des Z-Obmann
  • Berichte der Belegstellen u. Besamungsstellen
  • Vortrag von K-H Dieze zum SMR/VSH Projekt
  • Auswertung Zuchtjahr 2019
  • Thema, Drohnenaufzucht
  • Thema,Zuchtrichtlinien des DIB und LV
  • Thema,V-Toleranzprüfung
  • Probenentnahme zur Merkmalsbeurteilung
  • Diskussion zu Beebreed, Zuchtwerte 2019

Nach der Begrüßung  aller anwesenden  Zuchtfreunde, durch den Zuchtobmann des LVSI, A. Hohmuth  und Bekanntgabe der Tagesordnung, erfolgte der Jahresbericht.

Anschließend folgte die Auswertung der Belegstellenleiter und Besamungsstationen und ihre Ergebnisse:

Belegstelle aufgestellte Königinnen von Imkern
Heidemühle 194 14
Kantor Kern 68 6
Blockstelle 762 31
Erzgebirge/Vogtland 278 17
Fürstenstuhl 1051 45

Von 4 Besamungsstationen wurden 311 Königinnen besamt, hinzu kommen noch 312 Ein-Drohnen-Besamungen.2019 wurden 25 Zuchtvölker als 2a und 4a gekört, davon 11 als A-Völker und 7 als AV-Völker.Nach diesen Ausführungen berichtete Karl-Heinz Dietze über das SMR-Projekt und die Ein-Drohnen-Besamung. Danach wurde die Vorbereitung der Drohnenvölker auf die Zucht und deren Pflege erörtert.

Andreas Hohmuth erläuterte anschließend Ausführungen zu den Zuchtrichtlinien des DIB sowie des LVSI.Zum Thema Varroa Toleranzprüfung wurde ausgiebig diskutiert. Auch auf Grund der Neuberechnungen der Zuchtwerte, die in diesem Jahr eingeführt wurden. Leider fehlten jegliche Informationen an die Züchter im Vorfeld dieser Änderungen, welche nicht nachvollziehbar sind. Die Züchter wurden vollendete Tatsachen gestellt.In den letzten Jahren hat sich die Zuchtwertschätzung mehr und mehr zu einer Art „Zahlenspielerei“ entwickelt, welche die eigentliche Qualität des Zuchtmaterials nicht mehr wiederspiegelt. So kann es nicht angehen, dass die Haupteigenschaften, wie Sanftmut, Leistung, Wabenstetigkeit und Entwicklungsstärke, welche mit wissenschaftlicher Sicherheit vererbt werden, mit jeweils nur 15 % in die Berechnungen eingehen. Der Varroawert aber, welcher nach wissenschaftlicher Nachweisbarkeit nur maximal 5 % vererbt wird, jedoch mit 40 % in die Berechnung eingeht und somit alle anderen Eigenschaften verfälscht. Das wird zur Folge haben, dass in Zukunft immer mehr Züchter, auf die aufwendige Prüfung ihres Zuchtmaterials und die Zuchtwertschätzung verzichten werden und somit ihr eigenes „Süppchen“ kochen, bzw. verleitet werden, geschönte Werte einzugeben. Zumal Vermutungen geäußert wurden, die Carnika Biene in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund zu drängen. Es ist nur zu hoffen, dass sich die dafür Verantwortlichen einmal Gedanken darüber machen und nicht nur Zahlen ändern! Vor allem sollten man auch Praktiker dazu einbeziehen, nicht nur Lobbyisten und Theoretiker. Zumindest bis eines Tages ausreichend SMR/ VSH selektiertes Zuchtmaterial zu Verfügung steht.

Nach umfangreichen Diskussionen fand die diesjährige Zuchttagung ihren Abschluss. Allen anwesenden Züchtern und an der Zucht interessierten Imkern, wird für ihr zahlreiches Erscheinen und ihre Mitarbeit an dieser Veranstaltung recht herzlich gedankt. Wir wünschen allen Züchtern Gesundheit und ein erfolgreiches Zuchtjahr 2020.

i. A. G. Seidel Züchter LVSI