23. Juli 2019

Imker werden

Bienen halten, eigenen Honig ernten und etwas für die Umwelt tun, dafür entscheiden sich momentan immer mehr Menschen. Imkern ist eine sinnvolle und abwechslungsreiche Beschäftigung. Sie ist nicht nur ökologisch besonders wertvoll, es gibt auch jeden Tag etwas Neues zu entdecken.

Die Freizeitimkerei sollte aber nicht als Einkommensquelle gesehen werden.

Auf deinem Weg in die Bienenhaltung musst du folgendes beachten:

Mit der Anschaffung von Honigbienen wird man zum Tierhalter. Neben der Entscheidung für Ihr Hobby, tragen Sie auch Verantwortung - sowohl für die Bienen selbst, als auch für die Umwelt in der sie leben - einschließlich unserer Mitmenschen.

Am Anfang sollten Sie mit wenigen Völkern beginnen. Zum einen ist eine Grundausstattung zu finanzieren und anderen muss die Bienenhaltung auch mit der Familie und dem Berufsleben vereinbar sein.

Bienen haben einen natürlichen Rhythmus und sind auf Sie und Ihre Fürsorge zu bestimmten Zeiten im Jahr angewiesen. Gerade zwischen April und August ist es sehr wichtig, dass Sie sich einmal pro Woche Zeit für Ihre Bienen nehmen. Im Winter sind die Bienen fast kaum auf Sie angewiesen und Sie sind deutlich flexibler.

Vor dem Beginn sollten Sie sich gründlich informieren. Es gibt eine Vielzahl von Literatur, die allgemeine Informationen über die Imkerei vermitteln können.

Auf alle Fälle sollte ein imkerlicher Grundlehrgang absolviert werden. In der Regel beginnen diese Lehrgänge in Theorie und Praxis Anfang eines jeden Jahres. Termine für Grundlehrgänge beim LVSI werden etwa ab Mitte November auf der Homepage unter Schulungen veröffentlicht. Die Grundlehrgänge des LVSI beinhalten die Einführung in die Imkerei, die Grundlagen der Imkerei, rechtliche Hinweise für den Imker, Honiggewinnung und -vermarktung und zur Bienengesundheit. Neben den theoretischen Lehrgangsteilen, werden die Teilnehmer praktische Einweisungen am Bienenstand der Referenten erhalten.

Weiterhin wichtig für den Entschluss, eine eigene Imkerei einzurichten ist ein „Imkerpate“, der Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit ihm werden Sie bestimmt die ersten Begegnungen bei den Bienen haben. Bei der praktischen Arbeit an den Völkern werden sich viele Fragen ergeben, die Ihnen der Imkerpate praxisnah erklären und zeigen kann. Er wird Ihnen bei der Wahl von geeigneten Bienenbeuten, des notwendigen Imkermaterials und der Beschaffung Ihrer eigenen Völker behilflich sein.

Imkervereine, die Ihnen einen geeigneten Imkerpaten in Ihrer Nähe vermitteln, finden Sie in der Liste der Ansprechpartner der regionalen Imkervereine.

Der Standort der Bienen sollte so gewählt sein, dass er windgeschützt und ganzjährig ausreichend warm ist. Ebenso soll im Sommer keine brütende Hitze herrschen- wenn die Temperatur in der Umgebung des Stocks längere Zeit über 30 Grad steigt, wird der Bienenflug verringert. Die Behausung sollte nicht ganz im Schatten stehen – ideal ist 50 Prozent Sonne und 50 Prozent Schatten im Tagesverlauf.

Durch die Auswahl des Standortes kann entscheidend zur Bienengesundheit beigetragen werden. So kann in etwa sichergestellt werden, dass die Völker sich von Frühjahr bis Herbst gut mit Pollen, Nektar und Wasser versorgen können.

  • Informieren Sie Ihren Vermieter und Ihre angrenzenden Nachbarn, dass Sie sich entschlossen haben, Bienen zu halten.
  • Sobald Sie eigene Bienen haben, besteht eine Meldepflicht beim zuständigen Veterinäramt und bei der Sächsischen Tierseuchenkasse.
  • Bedenken Sie die Absicherung Ihrer Imkerei bei einer Versicherung.

    Mit der Mitgliedschaft in einem an den LVSI angegliederten Imkerverein ist eine Versicherung für Sie als Imker, und auch für Ihre Bienen enthalten. Außerdem können Sie alle angebotenen Schulungen des Verbandes kostenlos besuchen. Denn neben den Grundlehrgängen bieten wir Honigschulungen und Lehrgänge für die Bienen- und Königinnenzucht an. In den Vereinen werden weitere Vorträge z. B. über Bienenweide, Imkerpraxis und Apitherapie angeboten. Mehr Informationen »

Hier finden Sie ein Merkblatt zur Bienenhaltung, welches jeder potenzielle Imker, aber auch alle Imker mit einer bestehenden Imkerei beachten und die Hinweise einhalten sollten.

Man unterscheidet zwischen folgenden Haltungsformen:

  • Beim konventionellen Imkern steht der Honigertrag im Fokus.
  • Beim ökologischen Imkern wird die Herangehensweise mehr nach den Bedürfnissen der Bienen ausgerichtet.

Es gibt viele verschiedenen Bienenbeuten. Für Anfänger ist es am besten, sich für eine Trogbeute zu entscheiden, in der das Bienenvolk in einem zusammenhängenden Raum wohnt:

  • BienenBox
  • Einraumbeute
  • Top Bar Hive

Die Grundausrüstung der Imkerin besteht aus:

  • Stockmeißel
  • Schmoker
  • Besen

Für die anstehenden Arbeiten unter dem Jahr benötigst Sie außerdem:

  • Bienenflucht
  • Entdecklungsgeschirr + Gabel
  • Honigschleuder
  • Hobbocks
  • Gläser

Zubehör sowie Verbrauchsmaterialien finden Sie bei diversen Online-Händlern (z.B. Holtermann, Bienen Voigt, Bienenweber, beekeepers) oder in Ihrem lokalen Fachgeschäft.

Bienenvölker sowie Waben kann man bei lokalen Imkern und Bienenzüchtern kaufen.

Aber auch bei Imkervereinen bekommt man Bienen. Imkervereine sind froh über Nachwuchs und stellen Anfängern gern ein junges Bienenvolk, einen Ableger, zur Verfügung.

Beim Kauf eines Bienenvolkes sollte man immer auf ein aktuelles amtliches Gesundheitszeugnis bestehen.

Für die Einrichtung und die Modernisierung einer Imkerei können Fördermittel des Freistaates Sachsen und der Europäischen Union bewilligt werden.

Weitere Informationen zu den Richtlinien lesen Sie unter www.smekul.sachsen.de

Wer sich selbst nicht zutraut zu imkern oder aus Zeitgründen keine Bienen halten kann, kann trotzdem etwas für die Bienen tun.

Der Kauf von Honig aus der Region, unterstützt den Imker.
Pflanzen Sie in Ihrem Garten pollen- und nektarspendende Pflanzen an. Lassen Sie, z.B. Fensterbänke, Terassen oder Vorgärten vom Frühling bis in den Herbst hinein blühen.

So sorgen Sie für ein ununterbrochenes Trachtfließband für die Bienen, denn nach Raps und Lindenblüte finden die Bienen häufig keine ausreichende Nahrung für sich selbst und die Brut für die Überwinterung.
Mit einem Insektenhotel können Sie Wildbienen ein zu Hause geben und so für dessen Erhaltung beitragen.

Mehr dazu erfahren Sie hier ».