Die Gesundheit der eigenen Bienenvölker steht für jeden Bienenhalter im Vordergrund. Bienen haben in einem gewissen Umgang die Möglichkeit sich selber gesund zu erhalten- der beste Beweis hierfür ist, dass Honigbienen bereits ca. 80 Millionen Jahren existiert haben und allen Krankheiten und Widrigkeiten im Laufe der Evolution trotzen konnten, ehe sie in Ägypten und Mesopotamien vor rund 5000 Jahren vom Menschen domestiziert wurden. Bienen in Mitteleuropa sind derzeit aber darauf angewiesen, dass Imker durch gute imkerliche Praxis die Gesundheit der Bienen fördern und durch die Anwendung von zugelassenen Medikamenten bestehende Krankheiten bekämpfen. Ohne diese Eingriffe sterben Völker innerhalb weniger Jahre ab. Ziel der modernen sollte sein die natürliche Anpassungsfähigkeit der Bienen zu nutzen und durch einfache Eingriffe zu fördern (biotechnische Maßnahmen), um so die natürliche Abwehrkräfte zu optimieren. Die Anwendung von Medikamenten sollte auf das geringstmögliche Maß reduziert werden.
Der Imker kann durch die Auswahl des Standortes entscheidend zur Bienengesundheit beitragen. So kann er etwa sicherstellen, dass seine Völker sich von Frühjahr bis Herbst gut mit Pollen, Nektar und Wasser versorgen können. Ebenfalls förderlich für die Vitalität der Bienenvölker ist es, Massentrachten anzuwandern. Hierbei ist zu beachten, dass die Wanderbestimmungen, grundsätzlich in der Bienenseuchenverordnung vorsehen, dass jeder Standortwechsel von Bienenvölkern der zuständigen Veterinärbehörde des (Landkreis oder kreisfreie Stadt) Zielortes mitzuteilen ist. Die Veterinärbehörden regeln die Bedingungen unter denen gewandert werden darf. Üblicherweise muss vor der Wanderung eine amtliche Untersuchung der Bienenvölker erfolgen und eine Seuchenfreiheitsbescheinigung muss erteilt werden.
Weitere Faktoren zur Gesunderhaltung der Bienenvölker ist es Dauerstände nicht mit einer zu großen Bienendichte von mehr als 20 Völkern pro km² auszuwählen. Bei Massentrachten können allerdings mehr Bienen auf engem Raum gehalten werden.
Bei der Betriebsweise ist darauf zu achten, dass der Raum der den Bienen für Brut und Honig je nach Jahreszeit angepasst wird. Beachtet werden muss, dass 50 % der Waben pro Jahr vom Imker zu erneuern sind. Ausschlaggebend für eine gute Völkergesundheit ist es viele Ableger zu bilden, um so die natürliche Fortpflanzungsfähigkeit der Bienen für die Minimierung der Krankheitserreger zu nutzen.
Folgende Erkrankungen bedürfen einer näheren Beschreibung:
Die Varroamilbe (Varroa Jacobsoni) ist eine auf der Honigbiene (Apis mellifera) lebende Milbe. Die Milbe vermehrt sich in der verdeckelten Brut. In der Verdeckelungsphase der Drohnenbrut kann eine weibliche Varroamilbe in einer Zelle ein Männchen und fünf fortpflanzungsfähige weibliche Varroamilben hervorbringen. In einer Arbeiterinnenzelle entstehen während der Verdeckelungsphase ein Männchen und drei fortpflanzungsfähige weibliche Milben. Die jungen weiblichen Milben verlassen nach dem Schlupf des Wirtes ebenfalls die Brutzelle und besteigen dann meistens eine Arbeiterin. Dort sticht die Milbe in einen der Zwischenräume der bauchseitigen Hinterleibringe durch die Intersegmentalhäutchen und saugt Blut. Bis der Parasit dann ihrerseits die Bienenbrut zur Eiablage nutzt. Durchschnittlich ist die Dauer vom Schlupf der weiblichen Milbe bis zur erneuten Eiablage in der Brutphase 12-16 Tage, so dass pro Jahr 10-12 Generationen von weiblichen Milben heranwachsen.
Im Spätsommer befindet sich die Milbenpopulation auf dem Höhepunkt. Wenn ein starker Befallsdruck vorhanden ist, krabbeln zu dieser Zeit missgebildete Bienen und Drohnen auf den Waben und vor dem Flugloch herum. Die Flügel sind verkürzt und die Hinterleiber sind verkrüppelt. Dies ist Zeichen einer Infektion des Bienenvolkes mit dem Deformierten Flügelvirus, dass durch die Varroamilbe als Sekundärinfektion in das Bienenvolk eingebracht wird. Neben diesem Virus gibt es noch eine Reihe von Viren, welche von der Varroamilbe übertragen werden. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Linkliste. Arbeiterinnen tragen Puppen, die besonders stark mit Varroamilben befallen waren aus dem Stock. Das Brutbild ist bei hohem Befall oft lückig und das Bienenvolk ist unruhig. Weil es weniger gesunde Brut zu versorgen gibt, entstehen gelegentlich große Pollenvorräte. An verdeckelten Brutzellen ist zu erkennen, dass Arbeiterinnen an den Kappen manipuliert haben, um befallene Brut gegebenenfalls auszusortieren.
Arbeiterinnen kommen nach dem Ausfliegen nicht zurück. Die Anzahl der Bienen verringert sich häufig rapide - das Volk fliegt sich kahl. Die Königin sitzt mit nur einer Handvoll Bienen auf einer Wabe. Es finden sich bei abgestorbenen Bienenvölkern kaum tote Bienen am Boden der Beute, da die meisten Bienen außerhalb des Volkes sterben.
Es wird von Bienenzüchtern daran gearbeitet die Resistenzen der Bienen gegen die Varroamilbe voranzubringen - erste Erfolge zeigen sich. Bisher ist es aber noch nötig die Bienenvölker mit zugelassenen Medikamenten zu behandeln.
Amerikanische Faulbrut ist eine Brutkrankheit der Honigbiene. Der Erreger ist Paenibacillus larvae. Das Bakterium liegt in zwei Formen vor. Eine Dauerform, die in Honig und Propolis jahrzehntelang überdauern kann. Die Sporen keimen im Darm der Bienenlarven aus. Diese vegetative Form des Bakteriums ist stäbchenförmig und vermehrt sich durch Teilung. Das Bakterium ist geißeltragend. Durch die Vermehrung und Teilung der Bakterien bilden sich unregelmäßig verzweigte Ketten. Die Larven sterben ab, wenn die Bakterien die Darmwand durchdrungen haben und das restliche Gewebe der Bienenlarven zersetzen. Zu Beginn der Infektion sind die Arbeiterinnen eines Bienenvolkes zunächst noch in der Lage befallene Larven zu erkennen und auszuräumen. Kommt es in späterem Stadium dazu, dass abgestorbene Larven nicht ausgeräumt werden, werden die Zelldeckel stehen bleiben und mit der Zeit einfallen. Ist dieses Stadium erreicht wird das Volk absterben, wenn keine wirksame Sanierung durchgeführt wird. Unter den Deckel betroffener Zellen befindet sich eine milchkaffeefarbene unstrukturierte breiige Masse, die lange Fäden bildet, wenn man sie zwischen den Schenkeln einer Pinzette (früher Streichholzprobe) aufzieht.
Der zuständige Amtstierarzt stellt den Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut fest, wenn die Pinzetten- oder Streicholzprobe und die die mikrobiologische Untersuchung des Futterkranzes positiv ausfallen. Er muss dann in einem 1-3 Kilometer großen Sperrkreis um den Ausbruchsort alle Bienenhaltungen untersuchen und den Verkehr mit Bienen, gebrauchtem Bienenmaterial und Imkerausrüstung unterbinden. Wanderungen mit Bienenvölkern von und in diesen Sperrkreis sind untersagt. Wenn sicher ist, welche Imkereien im Sperrgebiet von der Faulbrut betroffen sind, müssen im Sperrgebiet Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Es besteht die Möglichkeit die Bienenvölker abzutöten - diese Variante wird bei bereits geschwächten Bienenvölkern gewählt. Oder es kann ein Kunstschwarmverfahren durchgeführt werden - hierfür muss das Bienenvolk über eine Mindeststärke verfügen.
Brutwaben, tote Bienen und altes Material sind unschädlich zu beseitigen. Beuten, Rähmchen und alle Ausrüstungsgegenstände, die mit den Bienen in Berührung kommen sind wirksam zu desinfizieren. Die Sanierung, Desinfektion und Beseitigung wird amtstierärztlich überwacht.
Der Erreger der Kalkbrut ist der Pilz Ascosphara Apis. Der Erreger existiert in der Dauerform als Spore. Die Infektion mit Kalbrutsporen kann über die Larvenhaut erfolgen. Hierbei löst der Keimschlauch die Larvenhaut auf und dringt so in den Larvenkörper ein. Die Infektion kann auch oral erfolgen. Die aus den Sporen ausgekeimten Keimschläuche dringen vom Inneren des Darmes in das Körpergewebe ein. Die Keimschläuche durchdringen -unabhängig auf welche Art der Erreger eingedrungen ist- den ganzen Körper und führen den Tod der Larve herbei. Der ganze Körper der Larve wird überwuchert. Das Geflecht besteht aus getrennt geschlechtlichen Fäden. Berühren sich die beiderseits ausgebildeten Geschlechtszellen, verschmelzen die Zellen und bilden ein Sporangium (Fruchtkörper). In einem Soprangium befinden sich Sporenballen, die jeweils keimfähige Sporen unterschiedlichen Geschlechtes enthalten.
Der Vorgang der Infektion wird begünstigt, wenn sich das Brutnest im Frühjahr stark ausgedehnt hat und es den Bienen nicht gut gelingt die Brut in Randbereichen in kalten Nächten oder bei Kaltlufteinbrüchen mit vielen Niederschlägen ausreichend zu wärmen. Hohe Luftfeuchtigkeit, sehr wasserhaltiges Futter und die Neigung zu Kondenswasserbildung an Beutendecke und Wänden begünstigen die Infektion. Eine genetisch bedingte Anfälligkeit für Kalkbrut existiert ebenfalls. Besonders Drohnenbrut ist betroffen, wahrscheinlich weil diese meist im Randbereich des Brutnests liegt und hier die Brut zuerst auskühlt. Die abgestorbenen Larven sind zunächst weich und feucht. Innerhalb einiger Tage trocknen diese später zu weiß-gräulichen harten Gebilden ein, die als Kalkbrutmumien bezeichnet werden. Diese Larven werden teilweise von den Arbeiterinnen ausgeräumt oder bleiben längere Zeit am Boden der Beute oder in den Zellen liegen. Schüttelt man die befallenen Waben leicht, kann man gelegentlich die Kalkbrutmumien in den Zellen klappern hören.
Kalkbrutsporen sind in vielen Völkern verbreitet. Zum Ausbruch kommt es vor allem in kalten Frühjahren. Für die Behandlung der Erkrankung gibt es keine zugelassenen Medikamente. Einengung des Brutraumes, Flüssigfütterung, Entfernung des infizierten Materials am Beutenboden und die Vernichtung der besonders betroffenen Waben sind probate Mittel zur Bekämpfung und Prophylaxe. Gravierende Fälle - wie etwa absterbende Völker, die allein auf den Erreger der Kalkbrut zurückzuführen sind, kommen kaum vor. In schlimmen Fällen sollte eine Desinfektion der Beuten, ein Kunstschwarmverfahren oder zu einem geeigneten Zeitpunkt eine Umweiselung erfolgen.
Die Selbstheilungskräfte werden in der Regel aktiviert, sobald eine größere Tracht mit reichlich Nektarfluss einsetzt.
Bei der Tropilaelapsmilbe handelt es sich um eine Gattung von Milben, die ursprünglich in der Brut der in Ostasien beheimateten Riesenbiene (Apis dorsata) parasitierte. In Asien überschneiden sich mittlerweile die Verbreitungsgebiete der Apis Dorsata und Apis Mellifera. Durch diese Überlappung der Verbreitungsgebiete wird nun die Tropilaelapsmilbe auch als Parasit auf der Apis Mellifera gefunden. Eine Einschleppung nach Europa und Deutschland ist bislang nicht erfolgt. Die Tropilaelapsmilbe ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Wegen der drohenden Gefahr für die hiesige Bienenhaltung soll auf Bienenimporte aus diesen Gebieten verzichtet werden.
Die Nosemose wird durch die Erreger Nosema Apis und Nosema Cerana hervorgerufen, die zu den Mikrosporidien gehören. Der Erreger Nosema Cerana tritt in Deutschland erst seit einigen Jahren auf und seine Dauerform (Spore) ist deutlich weniger frostresistent als die von Nosema Apis.
Im Mitteldarm der erwachsenen Biene keimen die Sporen aus, wobei sie mittels eines Polfadens in die Darmzellen eindringen. Durch diesen Polfaden wird das Protoplasma der Spore in die Darmzelle geleitet. Hier findet schließlich die Vermehrung statt und innerhalb weniger Tage werden neue Sporen gebildet. Durch den Befall zerstörte Darmzellen werden abgestoßen. In der Folge keimen die Sporen abermals im Enddarm aus und können dann erneut Darmzellen befallen.
Winterbienen leiden wegen ihrer längeren Lebensspanne stärker unter Nosemose, denn bei Ihnen können mehrere Entwicklungszyklen ablaufen. Sommerbienen sind wegen ihrer kürzeren Lebensspanne dagegen kaum gefährdet. Die Beeinträchtigung ist bei älteren Arbeiterinnen so stark, dass die Funktionsfähigkeit des Mitteldarms zerstört wird. Die Eiweißreserven werden in der Folge rapide abgebaut und betroffene Bienen können keine Bienenlarven mehr füttern, da sich die Futterdrüsen im Körper zurückbilden. Solche Arbeiterinnen haben einen übervollen Darm, beginnen zu früh mit der Flugtätigkeit und kehren nicht mehr zurück in den Stock. Wird Kot im Stock abgesetzt, steigt im zeitigen Frühjahr der Infektionsdruck und immer mehr Arbeiterinnen stecken sich an.
Bei Arbeiterinnen kann durch die Darmprobe der Befall mit Nosema festgestellt werden. Indem der Darm einer frischverendeten Biene mit dem letzten Hinterleibsring mit Fingern oder Pinzetten herausgezogen wird, kann man das herausgezogene Darmpaket in Augenschien nehmen. Bei kranken Arbeiterinnen ist der Darm milchig weiß und angeschwollen. Bei gesunden ist der Darm gelb bis braun. Die gelblich, braunen Kotspritzer sind oft in Form von Punktketten angeordnet. Sicherheit kann nur eine Laborprobe von 20-50 Bienen bringen.
Vorbeugend gegen Nosemose wirkt regelmäßige Desinfektion der Beuten und ein vermehrter Wabenumsatz. Eine gute Pollenversorgung im Frühjahr bewirkt eine schnelle Überwindung des Infektionsdrucks, da dann vermehrt junge Bienen heranwachsen und die infizierten älteren zügig abgehen.
Die Milbenseuche wird durch die als Tracheenmilbe Acarapis woodi verursacht, die früher große Verluste verursacht hat. Der Erreger ist zwar noch in Deutschland nachweisbar, verursacht aber keine gravierenden Schäden mehr. Die Milbe lebt in den Luftröhren/Tracheen der Bienen. Bei jungen Bienen sind die Milben in der Lage durch die Öffnung des ersten Tracheenpaares in die Tracheen einzudringen und saugen mit ihren Mundwerkzeugen Hämolymphe beim Perforieren an den Innenwänden der Luftsäcke. Bei infizierten Winterbienen können sich die Milben wegen der längeren Lebenszeit vermehren. Nach mehreren Generationszyklen verstopfen die Tracheen durch den Kot der Milben und Schorfe der Einstichstellen an der Luftsackwand. Die Flugmuskulatur der geschädigten Bienen kann nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Diese Bienen bleiben lebensschwach und krabbeln flugunfähig aus der Beute. Ein Teil dieser Bienen hat auffällig gespreizte Flügel.
Man kann das erste Tracheenpaar, durch Abschneiden des Bruststücks nach dem ersten Brustsegment bei einer frischtoten Biene vom Flugbrett freilegen. Mit einer Lupe kann man Tracheenmilbenbefall mit einer Lupe erkennen.
Die gravierenden Schäden, die die Tracheenmilbe noch vor einigen Jahrzehnten verursachte, sind heute kaum noch feststellbar. Man nimmt an, dass durch Zuchterfolge eine gewisse Resistenz der Bienen erreicht wurde. Außerdem sind die üblichen Varroamedikamenten hochwirksam gegen die Tracheenmilbe. Daher kann sie sich nicht mehr so stark vermehren, dass die beschriebenen Symptome ausbleiben.
Der kleine Bienenbeutenkäfer war ursprünglich nur auf der im südlichen Afrika verbreiteten Kappbiene verbreitet. Mittlerweile wird er auch auf der Honigbiene (Apis mellifera) gefunden und ist in Nordamerika, Australien und Ägypten verbreitet. Seit 2014 wurde der Bienenbeutenkäfer in Süditalien entdeckt und durchgeführte Bekämpfungsmaßnahmen konnten anscheinend die Verbreitung in dieser Region nicht verhindern. Erheblichen Schaden kann der Käfer durch seine Larven anrichten. Sie fressen Honig, Pollen und Brut. Bei starkbefallenen Völkern zerbröseln die Waben und die Honigvorräte beginnen aus den Zellen der Waben auszulaufen und zu vergären. Es wird beschrieben, dass der Parasit sich vorrangig nur in schwachen Völkern etablieren kann. Auch offen gelagerte Vorratswaben werden befallen.
Der Kleine Bienenbeutenkäfer gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.
Der Sächsische Landesverband rät dringend davon ab, Bienenvölker aus Italien nach Deutschland zu bringen. Seuchenfreiheitsatteste für Paketbienen sind kritisch zu sehen, da es praktische unmöglich ist auszuschließen, dass ein Paketbienenvolk frei von erwachsenen Bienenbeutenkäfern ist.
Leitlinie zur Bekämpfung des Kleinen Beutenkäfers und der Tropilaelapsmilben »
Die Amöbenruhr wird durch den Einzeller Malpihamoeba mellificae verursacht. Die Dauerform dieses Erregers ist eine Zyste, die auch außerhalb der Bienen überleben kann. Die Biene infiziert sich über das Futter, Wasser von infizierten Tränken, Kot und Putzbienen. Aus den Zysten, die oral aufgenommen werden schlüpfen im Enddarm der Biene bewegliche Vermehrungsformen des Erregers, welche dann in die Harnröhrchen/ malpigische Gefäße einwandern. Hier werden erneut Zysten gebildet, die über den Kot abgegeben werden. Wenn sich die Amöben nach Schlechtwetterperioden stark vermehren können, entwickeln ältere Bienen einen starken Durchfall. Charakteristisch ist die schwefelgelbe Farbe der Kotflecken.
Vorbeugend wirken ein hoher Wabenumsatz, regelmäßige Desinfektion der Beuten und Rähmchen. Die Hygiene an Tränken für Bienen ist zu gewährleisten. Maßnahmen die die Durchlenzung fördern, dienen ebenfalls der Bekämpfung. Normalerweise verliert sich die Erkrankung wenn im Mai eine gute Tracht einsetzt.
Bei der Ruhr handelt es sich um eine Durchfallerkrankung der Bienen, bei der kein Krankheitserreger maßgeblich ist. Typisch ist, dass Arbeiterinnen am Ende des Winters nicht mehr den Kot im übervollen Darm halten können und den Kot im Stock absetzen. Ursache für den Durchfall sind mineralstoffhaltiges Futter (Honigtauhonig) oder auskristallisiertes Futter in den Vorratswaben (Zementhonig/Melizitose). Auch Störungen im Winter durch Mäuse, Vögel oder Menschen können der Auslöser für das Abkoten im Bienenstock sein, weil mehr Futter aufgenommen wird und die Kotblase zu stark anschwillt. Als vorbeugende Maßnahme sollten Störungen ausgeschlossen werden und nur geeignetes Futter in den Futterwaben sein.
Diese Erkrankung wird durch Wassermangel verursacht. Nach Schlechtwetterperioden im Frühjahr besteht bei gleichzeitig hohem Wasserverbrauch Wassermangel. Junge Bienen fressen in dieser Jahreszeit viele Pollen um genügend Futtersaft für das stark ausgeweitete Brutnest zu produzieren. Wenn aufgrund einer Schlechtwetterphase kaum Wasser eingetragen werden kann dickt der Darminhalt der Jungbienen ein. Junge Bienen haben geschwollene Hinterleiber und setzen mit Mühe feste wurstförmige Kotpakete ab.
Abhilfe kann verdünntes Zuckerwasser bringen.
Online-Beiträge zur Bienengesundheit:
Wie bleiben meine Bienenvölker gesund: https://www.youtube.com/watch?v=1JQ4QgTYb1M
Varroamilbe – ihr Lebenszyklus und die Bekämpfungsmöglichkeiten: https://www.youtube.com/watch?v=h6CzeLoDMRE
Wichtige Links
Die folgenden Links der Bieneninstitute Celle, Hohenheim, Hohen Neuendorf und Kirchhain geben aktuelle Behandlungshinweise sowie Arbeitsanweisungen zu Bienenerkrankungen.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Michael Hardt
0163 92 95 04 3